Die Rhinophonie ist eine Störung der Stimm- und Sprechfunktion. Sie äußert sich darin, dass der Stimmklang nasal (verschnupft) klingt bzw. der Luftstrom nicht richtig gelenkt werden kann.
Durch einen fehlerhaften Abschluß zwischen Nasen- und Rachenraum kommt es zu einem »Zuviel« oder »Zuwenig« an nasalem Klanganteil beim Sprechen. Pathologische Veränderungen des Stimmklangs und je nach Schweregrad der Störung, auch der Aussprache.
Unterschieden wird zwischen:
Rhinophonia aperta (Offenes Näseln)
Das offene Näseln äußert sich in einer Hypernasalität (übermäßigen Nasenresonanz).
- Beim Sprechen entweicht zu viel Luft durch die Nase anstatt durch den Mund, da das Gaumensegel nicht vollständig abdichtet
- Dadurch werden alle oralen Laute (Vokale, besonders i und u) mit nasalem Stimmklang gesprochen
Rhinophonia clausa (Geschlossenes Näseln)
Das geschlossene Näseln äußert sich in einer Hyponasalität (zu geringer Nasenresonanz).
- Beim Sprechen entweicht die Luft nicht durch die Nase, sondern durch den Mund
- Dies äußert sich vor allem in einem dumpfen, verschnupften Stimmklang bei den nasalen Lauten m, n, ng
Mischformen beider Störungen sind möglich.
Ursachen
- Lippen-Kiefer-Gaumen-Segel-Fehlbildungen)
- Funktionelle Faktoren (z.B. Gaumensegelschwäche)
Therapieinhalte
- Schulung der Fremd- und Eigenwahrnehmung des Stimmklangs
- Erarbeitung einer eutonen Körperspannung und -haltung
- Atemwahrnehmung – Lenkung des Luftstroms
- Übungen für Lippen, Kiefer, Gaumen und Zunge
- Aktivierung der Gaumen- und Schlundmuskulatur (bei nasalem Stimmklang)
- Anleitung, Aufklärung, Beratung
Eine Sprech- oder Stimmtherapie sollte umgehend beginnen, sobald Sprech- oder Stimmstörungen auftreten.